Freitag, 15. August 2014

“OSTKREUZ CROSSROADS” – People Of(f) FhainXberg / The Districts History of Tomorrow. Photography by Günther Schaefer

Das nächste Kapitel im photographischen Berlin-Zyklus von Günther Schaefer ist mit den jetzt vorliegenden Arbeiten aufgeschlagen. Nach der 25-jährigen Langzeitbeobachtung der Metropole unter dem Titel „Berlin - Bilder aus zwei Jahrtausenden“, erfolgt nunmehr unter dem Projektnamen “OSTKREUZ CROSSROADS” – People Of(f) FhainXberg ein weiterer konsequenter photographischer Abschnitt, begleitet von einem neuen Expositionskonzept.
In der zurückliegenden 25-jährigen Schaffensperiode widmete sich Günther Schaefers Schwarzweiß-Photographie überwiegend der so genannten Wende- und Nachwendezeit, den Menschen der Stadt und den Spuren, die sie hinterließen sowie den Kuriositäten und Phänomenen, die der Melting Pot Berlin produzierte.
2014, im fünfundzwanzigsten Jubiläumsjahr des Berliner Mauerfalls, erfolgen nun die Erstpräsentationen des neuen photographischen Konzepts, das sich hauptsächlich der „Next Generation“ dieser Metropole widmet. Künstler aller Genres stehen stellvertretend für die diversen Kunstszenen dieser Stadt aus dem Kreativ-Dreieck Friedrichshain, Kreuzberg und Neukölln Modell. Diese neue Avantgarde Kunstschaffender verlangt photographisch geradezu nach Farbe. Um diesem Aspekt gerecht zu werden, schloss Günther Schaefer als leidenschaftlicher Schwarzweiß Photograph nach mehr als zwei Jahrzehnten wieder „Frieden“ mit dem Medium Farbe.


Andy Stadler. Photo 2013 by Günther Schaefer
Ein weiterer inhaltlich wichtiger Bestandteil des neuen Konzepts von Günther Schaefer behandelt die zunehmende Gentrifizierung, die unübersehbar auch von diesen Stadtteilen Besitz ergreift. Die Beispiele der Nachwendezeit in den 90iger Jahren im Bezirk Mitte sowie in den 2000er Jahren im Prenzlauer Berg mögen als Exempel dienen wie die rapide Gentrifizierung junger Kreativschaffende, die das Flair und das Straßenbild dieser Bezirke maßgeblich geprägt haben vom „Turbo-Kapitalismus“ gesellschaftlich an den Rand gedrückt und letztendlich, einer existenziellen Problematik folgend, aus diesen Bezirken verdrängt wurden. Seit geraumer Zeit lässt sich diese Entwicklung tendenziell auch in den erwähnten drei Stadtteilen erkennen.
Die photographischen Kulissen Günther Schaefers im öffentlichen Raum wurden nachdrücklich von der Generation, die seit dem Mauerfall heranwuchs, künstlerisch gestaltet und sind ein fester Bestandteil der heutigen Identität dieser Bezirke - ebenso in der Wahrnehmung eines Besucherstroms internationaler Gäste, die auch unter diesen Aspekten Berlin erkunden, sich inspirieren lassen und das Erlebte global verbreiten. Günther Schaefer: „Diese aktuelle Form von „Streetart“ wird ebenso der fortschreitenden Gentrifizierung zum Opfer fallen wie es zuvor an anderen Stellen geschah. Ergo, behandelt mein neues photographisches Thema bereits heute einen gewichtigen Teil der Kunstgeschichte Berlins von morgen. Die Locations, ein faszinierendes Kaleidoskop aus Trash, Edel-Trash, Graffiti, morbider Architektur, letzten Rudimenten einer DDR-Vergangenheit und schrill, attraktiven Individualisten werden auch hier schon sehr bald der Vergangenheit angehören. Alles wird glatt, sauber aufgeräumt und für den jungen Kreativen kaum noch bezahlbar sein. All dies wird einhergehen mit dem Verlust eines extraordinären Zaubers, den diese Stadtteile bei Tag und vor allem während eines pulsierenden Nachtlebens verströmen.“


 Frédéric Krauke. Photo 2014 by Günther Schaefer
Nach Schaefers Ausstellungskonzept entstehen zum Zweiten Aufnahmen im Studio; Bilder, die die Persönlichkeit des Modells pur und in klassisch photographischer Technik würdigen und zum Ausdruck bringen. Stetiges Ziel dieser Sessions sei die Realisation und handwerkliche Umsetzung gemeinsam entwickelter Ideen - Impulse, die die ureigene Handschrift des Photographen und das Kreativpotential des jeweiligen Modells als Ergebnis des gemeinsamen Schaffensprozesses in einer photographischen Synthese vereinen.
Konzeptionell werde auch in künftigen Präsentationen diesen Aspekten in Form von „Dynamischen Ausstellungen“ Rechnung getragen. Die kommenden Expositionen sehen stets mehrere Events vor, die über eine pure Präsentation von Photographie hinausgehen: Vernissage, Finissage sowie ein oder mehrere Special-Events gehören bei Schaefer zukünftig zum Programmstandard. Der Grundgedanke sei nicht nur die  Präsentation möglichst vieler Kreativgenres, sondern deren Verschmelzung. Literatur, Film, Musik und Performance-Art nehmen dabei einen breiten Raum ein und zeugen in Live-Darbietungen vom kreativen Spektrum der Kulturmetropole Berlin. Überwiegend kommen bei diesen Events Künstler zum Zuge, die auch als Modell in den Ausstellungsexponaten vertreten sind und im Porträt vorgestellt werden. Im weiteren Sinne verschaffe dies jeder Exposition eine spezifische Form von „Dreidimensionalität“: das Photo werde sozusagen mittels Live-Act und Publikumsdialog „hör- und erlebbar“ - im Gegensatz zum aktuellen „Digitalen-3D-Hype“ dieser Tage in einer natürlichen Fasslichkeit für die Besucher. 


J. Guidi. Photo 2013 by Günther Schaefer
Günther Schaefer: „Ein weiterer Anker im Konzept der „Dynamischen Ausstellung“ ist die kontinuierliche Ergänzung der jeweils laufenden Exposition mit aktuellem brandfrischen Photomaterial; das heißt, keine Präsentation endet mit der gleichen Bild-Dramaturgie wie sie während der Vernissage anfänglich zu sehen war. Von Event zu Event wird die Ausstellung mit Werken aus jeweils neuesten Photo-Sessions stammend, ergänzt und modifiziert. Bei allen beteiligten Akteuren und Rezipienten wird somit ein zusätzliches Spannungsmoment erzeugt und visuelle Abnutzungserscheinungen seitens des Publikums können vermieden werden. Diese Multi-Media-Events werden darüber hinaus kontinuierlich mit Slide-Shows und Filmdokumenten zu meinem Werk und seinem kreativen Umfeld begleitet. Berlin, seit Generationen eine stetige Inspiration und unerschöpfliches Elixier für alle Sinne. Denkend sehen – sehend denken“.
Günther Schaefer 2014 (Lektorat Christine Balbach) 
Ausstellungs- und Eventtermine zum Projekt - siehe unten !


“OSTKREUZ CROSSROADS” – People Of(f) FhainXberg
The District's History of Tomorrow
 
The next chapter in Günther Schaefer's photographic Berlin Cycle has been opened with the works now at hand. Following the long-term observation of the metropolis over 25 years under the title "Berlin - images from two millennia", there begins a new systematic photographic phase under the project name “OSTKREUZ CROSSROADS” – People Of(f) FhainXberg, accompanied by a new exposition concept.


Pecheur Dperles. Photo 2014 by Günther Schaefer
In his previous 25 year creative phase, Günther Schaefer dedicated his black and white photography mainly to the time of and after the so-called German reunification, the people of the city and the traces they left, and the curiosities and phenomena that the melting pot Berlin produced.  In 2014, the 25th anniversary of the fall of the Berlin wall, he is making the first presentations of his new photographic concept, which is primarily dedicated to the "next generation" of this metropolis. Artists of all genres represent the city's diverse artistic scenes in the creative triangle of Friedrichshain, Kreuzberg and Neukölln. These new, avant-garde creators of art cry out for colour photography. To answer this call, Günther Schaefer, as a passionate black and white photographer, made peace with the medium of colour after more than two decades.
A further important component of Günther Schaefer's new concepts deals with the unmistakeable and ever increasing gentrification gripping these city districts. The boroughs of Mitte after the German reunification in the 90s and Prenzlauer Berg in the 00s exemplify how rapid gentrification and "turbo-capitalism" pushed aside the young, creative people crucial in defining the local flair and streetscapes, stole their existence, and finally forced them to leave. This development has been apparent for some time in the three city districts first mentioned.

Andy Stadler. Photo 2013 by Günther Schaefer
The post-wall generation assertively shaped the public places that form Günther Schaefer's photographic backdrops. They are today an integral part of these boroughs' identity - the flood of international visitors, who also explore this facet of Berlin, perceive them likewise, are inspired by them and spread their experiences around the world. Günther Schaefer: "This prevailing form of "street art" will become a victim of the continuing gentrification, just as it became in other places. Thus my new photographic theme deals today with a substantial part of Berlin's art history of tomorrow. The locations, a fascinating kaleidoscope of trash, high-class trash, graffiti, morbid architecture, the remnants of a GDR past and shrill, attractive individualists will soon belong to the past here as well. Everything will become sleek, clean and tidy, and for a young, creative person no longer affordable. All this will go hand in hand with the loss of the extraordinary magic these city districts exude by day and above all in a pulsating night life."



Petra Flurr. Photo 2014 by Günther Schaefer
The second part of Schaefer's exhibition concept comprises studio images; shots that appreciatively express the model's natural personality with classical photographic technique. The constant goal of these session is the realisation and workmanlike implementation of jointly developed ideas - impulses uniting the photographer's very own handwriting and the model's creative potential in a joint productive process, resulting in a photographic synthesis.
Future presentations will embody these aspects conceptually in the form of "dynamic exhibitions". The coming expositions always comprise several events that go beyond a pure presentation of photography: Vernissage, finissage and one or more special events belong in future to Schaefer's standard programme. The basic idea is not only to present as many creative genres as possible but also to coalesce them. Literature, film, music and performance art play a large role in this and testify to the creative spectrum of the culture metropolis Berlin in live shows. The artists in these events are predominantly those serving as models in the exhibits and presented in portrait. In its widest sense, each exposition creates a specific form of "three-dimensionality": the visitor can so to say hear and experience the photo through live acts and audience dialogue - in contrast to the "digital 3D hype" these days - and thus grasp it quite naturally. 


Rula El Bahr. Photo 2014 by Günther Schaefer
Günther Schaefer: "A further mainstay in the concept of the "dynamic exhibition" is the running exposition's continual replenishment with topical, brand new photo material; so no presentation ends with the same image dramaturgy as the vernissage. From event to event, the exhibition will be modified and extended with works from the latest photo sessions. This will produce an additional tension for all participating actors and consumers and visible signs of wear on the audience can be avoided. In addition, these multi-media events will be continuously accompanied by slide-shows and film documents about my work and its creative environment. Berlin, for generations a constant inspiration and inexhaustible elixir for all the senses. "See thinking – think seeing".
Günther Schaefer June 2014 (Lectorate: C. Balbach).
Exhibition and event dates - below !


La storia futura del distretto Berlino-Ostkreuz   
“OSTKREUZ CROSSROADS” People Of(f) FhainXberg
The Districts History of Tomorrow
Il capitolo successivo del ciclo fotografico berlinese di Günther Schaefer si basa su lavori già elaborati. Dopo 25 anni di approfondite osservazioni della Metropoli culminato nel progetto dal titolo Berlino – Immagini di due decenni, segue il lavoro “OSTKREUZ CROSSROADS” – People Of(f) FhainXberg, un’ulteriore conseguente sezione fotografica, accompagnata da un nuovo concetto di esposizione

Rula El Bahr & Petra Flurr. Photo 2014 by Günther Schaefer

Nella precedente fase di 25 anni di creatività, la fotografia in bianco e nero di Günther Schaefer era dedicata prevalentemente ai cosiddetti periodi di svolta e di postunificazione tedesca, alle persone in città e alle tracce, che loro hanno lasciato, così come alle curiosità e ai fenomeni, che la multiculturalità di Berlino ha prodotto..
Nel 2014, nel 25simo anniversario della caduta del Muro, seguono dunque le prime presentazioni del nuovo concetto fotografico, che è dedicato principalmente alla nuova generazione della metropoli. Artisti di tutti i generi rappresentano le varie correnti artistiche di questa città, operanti nel triangolo creativo di Friedrichshain, Kreuzberg e Neukölln.

Questa nuova avanguardia di artisti tende fotograficamente verso il colore. Per riflettere correttamente questo aspetto, Günther Schaefer ha deciso, da grandissimo estimatore della fotografia in bianco e nero, dopo più di due decenni, di “fare pace” con il colore.
Un'altra parte importante del contenuto del nuovo concetto di Günther Schaefer è il sempre più crescente fenomeno della gentrificazione, che in modo evidente entra a far parte di questi quartieri.
Il periodo di postunificazione negli anni ’90 nel quartiere Mitte così come nel 2000 a Prenzlauer Berg serve da esempio come, la rapida gentrificazione abbia scacciato via i giovani artisti, che hanno plasmato il fascino e l’aspetto cittadino di questi quartieri, dapprima spinti al margine della società dal “capitalismo sfrenato”, successivamente sprofondati in problemi esistenziali. Da qualche tempo questo sviluppo si sta rendendo evidente nei tre citati quartieri.

Petra Flurr. Photo 2014 by Günther Schaefer
Le scene fotografiche di Günther Schaefer negli spazi pubblici sono costituite  artisticamente e volutamente dalla generazione cresciuta dopo la caduta del Muro e sono una parte integrante dell’identità odierna di questi distretti - esattamente come la percezione del flusso di visitatori internazionali, che esplorano questo aspetto di Berlino, da cui si lasciano ispirare e che diffondono poi a livello internazionale.
Günther Schaefer: “il mio nuovo progetto fotografico tratta già oggi di una parte importante della storia dell’arte di Berlino del futuro. La scena composta da un affascinante caleidoscopio di spazzatura, da rifiuti preziosi, graffiti, architettura morbida, dagli ultimi rudimenti della DDR e dagli individualisti striduli e attraenti, faranno parte anche qui presto del passato. Tutto diventerà piatto, ordinato e per i giovani creativi sarà una zona troppo cara. Tutto questo sarà accompagnato dalla perdita di un fascino straordinario, che trasuda in questi quartieri di giorno e soprattutto durante la pulsante vita notturna.
Le prossime esposizioni saranno composte sempre da differenti eventi, che andranno oltre la pura presentazione della fotografia: Inaugurazioni e chiusure di mostre, così come uno o più eventi speciali costituiranno il programma standard di Schaefer. L’idea base non è la presentazione singola di differenti generi creativi, bensì la loro fusione. Letteratura, cinema, musica, arte performativa avranno un ampio spazio e testimonieranno dal vivo lo spettro creativo di Berlino, metropoli culturale.
Günther Schaefer Giugno 2014 (Correttore bozze: C. Balbach. Traduzione libera: E. Esbardo)
Date espositivi vedi sotto
 


Pecheur Dperles. Photo 2014 by Günther Schaefer





Frédéric Krauke. Photo 2014 by Günther Schaefer



Java Guidi. Photo 2013 by Günther Schaefer




Frédéric Krauke. Photo 2014 by Günther Schaefer







Petra Flurr. Photo 2014 by Günther Schaefer





















Andy Stadler. Photo 2013 by Günther Schaefer



Petra Flurr. Photo 2014 by Günther Schaefer





Andy Stadler. Photo 2013 by Günther Schaefer
  

Rula El Bahr. Photo 2014 by Günther Schaefer










Petra Flurr. Photo 2014 by Günther Schaefer



Rula El Bahr. Photo 2014 by Günther Schaefer




Suzanne Audibert. Photo 2014 by Günther Schaefer




Anna Aliena. Photo 2014 by Günther Schaefer







  

Anna Aliena. Photo 2014 by Günther Schaefer



Mathieu Sylvestre. Photo 2014 by Günther Schaefer



Kathy Kreuzberg. Photo 2013 by Günther Schaefer


Kathy Kreuzberg. Photo 2014 by Günther Schaefer






















J. Guidi. Photo 2013 by Günther Schaefer




Suzanne Audibert. Photo 2014 by Günther Schaefer



Suzanne Audibert. Photo 2014 by Günther Schaefer


























Suzanne Audibert. Photo 2014 by Günther Schaefer




Suzanne Audibert. Photo 2014 by Günther Schaefer







Suzanne Audibert. Photo 2014 by Günther Schaefer



Suzanne Audibert. Photo 2014 by Günther Schaefer










Suzanne Audibert. Photo 2014 by Günther Schaefer


























Melodie Duchesne. Photo 2014 by Günther Schaefer






Melodie Duchesne. Photo 2014 by Günther Schaefer



Melodie Duchesne. Photo 2014 by Günther Schaefer








Melodie Duchesne. Photo 2014 by Günther Schaefer



Melodie Duchesne. Photo 2014 by Günther Schaefer



Mathieu Sylvestre. Photo 2014 by Günther Schaefer



Michael Steger. Halloween im Café Stadler. Photo 2013 by Günther Schaefer




Günther Schaefer - Selbstportrait 2014




Mark Grothjahn. Photo 2014 by Günther Schaefer



Frédéric Krauke. Photo 2014 by Günther Schaefer
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PDF-Downloads



Günther Schaefer in seinem Studio - Art Infusion Factory / Berlin. Photo 2014 V. Waldmann
Infos zum Photoprojekt Ostkreuz Crossroads

Konzept-Deutsch
Concept-English

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